Übersetzen ist etwas Wunderschönes. Zum Einen trägt es zur Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen bei. Zum Anderen wird es einem dabei nie langweilig, weil man immer mit neuen Texten zu tun hat, in die man sich einarbeiten muss.
Mein Diplom als Fachübersetzerin Wirtschaft habe ich 2006 an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaften in Germersheim, erhalten. Während des Studiums belegte ich auch technische Übersetzungen, Urkundenübersetzen und Filmuntertitelung. Mittlerweile übersetze ich hauptsächlich in den Fachbereichen Maschinenbau, GmbH und Medizin. Mit Musik (ich hatte im Abitur Musik-Leistungskurs), Kunst und Imkerei befasse ich mich in meiner Freizeit, deshalb übersetze ich auch sehr gerne in diesen Bereichen. Immer wieder übersetze ich auch Erwachsenen- und Kinderliteratur sowie populärwissenschaftliche Bücher aus dem Russischen ins Deutsche.
Nun bin ich freiberuflich als Übersetzerin für die Sprachen Russisch, Französisch und Englisch tätig. Für Russisch bin ich öffentlich bestellt und beeidigt, d. h. dass ich auch Urkundenübersetzungen anfertigen darf, die in Baden-Württemberg auch „Beglaubigte Übersetzungen“ genannt werden. Ich bin Mitglied im BDÜ, dem Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. Der BDÜ nimmt nur Mitglieder auf, die über eine bestimmte Qualifikation verfügen, da die Berufsbezeichnungen „Übersetzer” und „Dolmetscher” nicht geschützt sind.
Um an meinem Schreibtisch nicht ganz den direkten Kontakt zu Menschen zu verlieren, bin ich zusätzlich hin und wieder als freiberufliche Dozentin für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) oder das Goethe-Institut (GI) in Zentralasien und im Kaukasus tätig. An den dortigen Universitäten halte ich ein- bis zweiwöchige Fachkurse für Dozenten und Studenten und halte an Deutschlehrertagen Vorträge. Diese Einblicke in andere Kulturen bereichern mein Leben und so halte ich wiederum in Deutschland Vorträge über diese Länder.
Warum Russisch?
Oft werde ich angesprochen, ob ich russische Vorfahren habe, weil ich Russisch kann. Nein, dies ist nicht der Fall. Russisch wurde an meinem Gymnasium ganz normal als dritte Fremdsprache angeboten. Begeistert durch die Schüleraustausche mit St. Petersburg und Jekaterinburg beschloss ich, nach dem Abitur für ein Jahr in die russische Provinz zu gehen, um die Kultur und die Lebensweise der Menschen dort kennenzulernen und um meine Sprachkenntnisse zu vervollkommnen.
So ging ich in den Ural, ins Gebiet Swerdlowsk, und unterrichtete dort als Assistentin der Deutschlehrer am Pädagogischen College in Krasnoufimsk. Ich kümmerte mich vor allem um die Themen deutsche Geschichte, Landeskunde, Dialoge, etwas Literatur, Singen zur Ausspracheübung und gründete eine Theater-AG für die Deutsch-Studenten. Fast jedes Wochenende fuhr ich in ein anderes Dorf, erzählte den Kindern in den Dorfschulen, wo meist Deutsch unterrichtet wurde, vom fernen Deutschland und lernte somit zahlreiche Familien kennen. Dies war eine sehr erfahrungsreiche Zeit für mich mit vielen schönen Erinnerungen. Später studierte ich Übersetzen in den Sprachen Russisch, Französisch und Englisch an der Universität.